Turbulente Stürmung am Grenzweg

Turbulente Stürmung am Grenzweg

Das hatte sich Rene Recken wohl anders gedacht. Strahlend weiß präsentierte sich das königliche Schloss am Grenzweg schon seit Tagen.

Wuchtige Türme, kräftige Zinnen und über allem wehte anmutig die schottische Flagge mit dem weißen Andreaskreuz auf blauem Grund. Das Idyll hätte so schön sein können, wenn es nicht am Montagnachmittag dem Ansturm der Schützengilde St. Konrad hätte trotzen müssen. Die Truppen vom Clan MacAlt, unterstützt vom Clörather Löschzug hatten alles gegeben, um Königin Katja Terkatz und ihren Hofstaat vor dem traditionellen Bad in der Niers zu retten. Tatsächlich sah es lange so aus, als würden G-20-erprobte Einheiten den Krawall auf der Straße erstmals erfolgreich abwehren können, doch letzten Endes reichten die Kräfte nicht aus. Das Tor der Festung gab nach, die Flagge wurde gestrichen und die hohen Herrschaften vom Volk der Niers übergeben.

 Auch Paraden durften natürlich nicht fehlen.
Auch Paraden durften natürlich nicht fehlen.

Dabei hatte das Fest rund um die Konrads-Kapelle so harmonisch angefangen. Ein strahlendes Königspaar genoss am Sonntag noch die Musikdarbietung im Kreise der gekrönten Häupter aus der näheren Umgebung sowie zahlreichen Gästen, während die Abordnungen der befreundeten Bruderschaften im Baum bestandenen Park der Kapelle im Schatten auf ihren Einsatz warteten. Die vielfältigen Gruppen ergaben zusammen mit den Zügen vom Grenzweg ein prachtvolles Bild, das viele Schaulustige angezogen hatte. Auch beim Frühschoppen mit den White Hackle Pipes an Drums aus Viersen war offenbar alles noch in Ordnung und natürlich hatten auch Jubilare und verdiente Schützen einen Grund zur Freude. Erich Pfaff wurde nach 50 Jahren Mitgliedschaft als Goldjubilar zum Ehrenkassierer ernannt. Silbernes Jubiläum konnte Inadome Pfaff feiern, die seit einem Vierteljahrhundert als Ehrengast an den Grenzweg kommt. Die Erinnerungsplakette des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften für die Teilnahme an der Romwallfahrt im Heiligen Jahr 2016 erhielten Iris Gillessen-Brandt, Christoph Brand sowie Dagmar und Gerd Zenses. Dies alles konnte den Burgsturm und den Aufstand gegen den Monarchen letztlich nicht verhindern. Danach allerdings wurde am Grenzweg wieder gemeinsam die große Versöhnung gefeiert.

(StadtSpiegel)