Markus Gather schmeißt hin

Markus Gather schmeißt hin

Politischer Paukenschlag! Markus Gather, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich, SPD-Ratsherr, Anrather SPD-Stadtteilsprecher und Mitglied des SPD-Partei- und Fraktionsvorstandes, legt alle seine politischen Ämter zum 31. Januar 2018 nieder.

Seinen Rückzug aus der Lokalpolitik begründet Gather damit, dass er in den letzten Monaten nicht mehr den nötigen Rückhalt in Partei- und Fraktionsvorstand hatte, „um innerparteilich den Weg der SPD in Willich mitgestalten zu können.“

Die frühzeitige Ankündigung seines Rücktritts habe er bewusst gewählt, „um möglichst Schaden von der Partei abzuhalten.“ Diese habe jetzt drei Monate Zeit, „zur Koordination, Organisation und zur nötigen umsichtigen Personalwahl.“

Für die Öffentlichkeit kommt die Ämterniederlegung des Mannes mit der prägnanten Glatze und dem sorgfältig gepflegten Spitzbart völlig überraschend. Gather war in den vergangenen Jahren einer der Aktivisten der Willicher SPD, der keinem politischen Streit auswich. Auch wenn er manchmal etwas zu viel Schärfe in den Ton legte, vertrat er immer wieder Positionen der SPD öffentlichkeitswirksam. Mit ihm verliert die SPD ein wichtiges Sprachrohr.

„Der Rücktritt ist das Ergebnis eines Prozesses der letzten Monate“, sagt Markus Gather. „Jeder weiß, dass ich immer sehr energisch für meine Ziele eintrete, dass ich brenne, wenn es um Themen wie die Alleeschule oder das Archiv geht. Aber wenn man merkt, dass man dabei nicht unterstützt wird, muss man den Weg für andere frei machen.“ Seine neu gewonnene Freizeit will er ab Januar für die Familie, die Rockmusik sowie pädagogische Projekte an seiner Schule einsetzen. „Ich bin keiner, der vorm Fernseher auf der Couch sitzt“, betont er.

SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd-Dieter Röhrscheid bestätigt, dass es in der letzten Zeit Differenzen zwischen Markus Gather und dem Partei- und Fraktionsvorstand gegeben habe. Dabei habe es sich um einzelne Personalentscheidungen gehandelt, die in einem demokratischen und legitimen innerparteilichen Willensbildungsprozess in Partei und Fraktion getroffen worden sind. Röhrscheid: „Markus Gather hat diese Entscheidungen mit seiner Position des stellvertretenden Bürgermeisters, in die er auf Vorschlag der Willicher SPD vom Rat der Stadt Willich gewählt worden ist, in einer für uns nicht nachvollziehbaren Art und Weise verknüpft. Seine Vorstellung der Führung von Partei und Fraktion waren alleine auf ihn und seine mögliche Kandidatur als Bürgermeister bei der Kommunalwahl 2020 ausgerichtet, nicht aber auf den mehrheitlichen demokratischen Willen der Partei- und Fraktionskollegen.“ Sofern Gather die getroffenen Weichenstellungen nicht akzeptieren könne oder wolle, sähen beide Vorstände für eine weitere Zusammenarbeit keine Grundlage und hielten daher seine Amtsniederlegung für konsequent und richtig. Die Willicher Sozialdemokraten – Partei und Fraktion – würden nun die nächsten Monate nutzen, um den „erfolgreich begonnenen Prozess des Generationenwechsels und der Neuaufstellung der SPD-Willich“ auch im Hinblick auf die

nächste Kommunalwahl fortzusetzen.

(StadtSpiegel)