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Zwölf rote DENK-Zettel

Zwölf rote DENK-Zettel

Kindergartenkinder kontrollierten am Montag gemeinsam mit der Polizei des Kreises Viersen den Verkehr vor ihrer Einrichtung.

Freudig und aufgeregt erwarteten gegen 8.15 Uhr acht „Vorschulkinder“ der Tageseinrichtung Lok das Eintreffen der Polizei und des Ordnungsamtes Willich: Die alljährliche Aktion Denk- und Dankzettel fand in Anrath statt. Nach kurzer Einweisung der Kinder und deren Ausrüstung mit gelben, sowie blauen Jacken und Taschen (gefüllt mit Aktionsmaterial) ging es raus, auf den Parkplatz am alten Krankenhaus, entlang der Neersener Straße. 30 km/h darf dort, in unmittelbarer Nähe des Kindergartens, maximal gefahren werden. Die schnellste Fahrzeugführerin war mit 42 km/h unterwegs.

Eine Geschwindigkeitsüberschreitung, die üblicherweise mit einem „Knöllchen“ geahndet wird. And diesem Morgen jedoch blieb es bei einem roten Denkzettel, der der Fahrerin hoffentlich in Erinnerung bleiben wird. Diese nur scheinbar geringfügige Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit bedeutet jedoch im Falle einer Gefahrenbremsung eine Erhöhung des Anhalteweges auf mehr als 20 Meter. Bei Einhalten der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h würde hingegen ein Auto bereits nach dreizehn Metern zum Stillstand kommen. Ein Umstand, der über Gesundheit und Leben beispielsweise eines Kindergartenkindes entscheiden kann. Überprüft wurden in der Aktionszeit von 8.30 Uhr bis 9.15 Uhr die Geschwindigkeiten von rund 15 Kraftfahrzeugen. Der Großteil der Autofahrer verhielt sich korrekt. Es mussten nur einige wenige (vier) rote Denkzettel verteilt werden. Alle übrigen erhielten grüne Dankzettel und zur Belohnung eine Süßigkeit. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen fand die gleiche Aktion in Schiefbahn, in der Zeit von 11.30 Uhr bis 12.15 Uhr statt. Acht Vorschulkinder des AWO-Kinderhauses, an der Linsellesstraße gelegen, beteiligten sich. Hier wurden etwa 20 Fahrzeuge überprüft. Sieben davon waren zu schnell unterwegs. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug hier 50 km/h. Der schnellste Wagen wurde mit 57 km/h gemessen.

Kein allzu gravierender Verstoß. Dieser Autofahrer hatte jedoch nach eigenem Bekunden selbst ein schlechtes Gewissen, da er zuvor einen Trecker überholte und dabei kurzfristig schneller als die von der Polizei gemessenen 57 km/h fuhr. Nach einem Gespräch mit der Polizei und den Kindern konnte auch dieser Fahrer mit einem roten Denkzettel entlassen werden.

Als Wiedergutmachung hinterließ er für jedes mit der Polizei „arbeitende“ Kind ein Gummibärchen, worüber diese sich sehr freuten. Was durchaus positiv zu bewerten ist, ist die Tatsache, dass in keinem Fall so schwerwiegende Verstöße registriert

wurden, dass sie mit einer Anzeige hätten geahndet werden müssen.

(StadtSpiegel)