Willich: ein Herz für Blinde

Willich: ein Herz für Blinde

Menschen mit Sehbehinderungen in Entwicklungsländern zu helfen, das liegt den Einwohnern aus Willich am Herzen. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat im vergangenen Jahr von 165 Bürgerinnen und Bürgern aus Willich insgesamt 22 035 Euro an Spenden erhalten.

Mit diesem Geld kann die CBM genau 734 Menschen in Asien, Afrika oder Lateinamerika am Grauen Star operieren und ihnen so das Augenlicht zurück schenken.

Weltweit leben 39 Millionen blinde Menschen. Darunter leidet rund die Hälfte am Grauen Star, einer Trübung der Augenlinse. Mit einer kleinen Operation könnten sie wieder sehen. Durchschnittlich kostet ein solcher Eingriff in den Projekten der CBM nur 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.

So war es auch bei Massan aus Togo. Noch vor einem Jahr stand die 50-Jährige täglich hinter ihrem Marktstand. Dort verkaufte sie ihren selbst angebauten Reis. Doch nun bleibt der Stand leer, ihr Feld liegt brach. Denn Massan ist durch Grauen Star erblindet und kann nichts mehr eigenständig machen.

Durch ihren Neffen Michel erfährt Massan, dass sie im CBM-geförderten Augenklinikum „Jean Paul II“ Hilfe bekommen kann. Dort genügt ein Blick durch die Spaltlampe: Der Arzt stellt Grauen Star auf beiden Augen fest, der jedoch operabel ist. Eigentlich eine gute Nachricht, doch wie soll Massan den Eingriff bezahlen? Der Arzt winkt ab: „Die Kosten trägt die CBM.“ Gerade einmal eine Viertelstunde pro Auge dauert es, die trüben Augenlinsen gegen künstliche zu tauschen. Nur einen Tag nach der Operation hat Massan Gewissheit: Sie kann wieder sehen! „Jetzt kann ich wieder meinen Reis anbauen und verkaufen. Ich bin so unendlich glücklich. Vielen, vielen Dank!“, sagt sie. Diesen Dank gibt die CBM an die Menschen aus Willich weiter.

(StadtSpiegel)