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Strategiepapier für die Region

Strategiepapier für die Region

Die IHK-Vollversammlung verabschiedet ein Strategiepapier für die Einkaufsregion Niederrhein.

Der Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen: Unter anderem der wachsende Onlinehandel, die zunehmende Filialisierung und die demografische Entwicklung sorgen für erhebliche Veränderungen. In ihrem Strategiepapier „Einkaufsregion Niederrhein – Handeln für lebendige Städte“ formuliert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein deshalb zehn Forderungen an die Politiker und Verwaltungen in Mönchengladbach, Krefeld, im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Viersen.

„Es gibt zahlreiche Entwicklungen und Einflüsse, die den hiesigen stationären Handel vor große Herausforderungen stellen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Neben dem Onlinehandel seien das zum Beispiel der Wettbewerb mit Einkaufsregionen wie Düsseldorf, Duisburg, Köln und den Niederlanden, gesetzliche Rahmenbedingungen wie die Öffnungszeiten sowie Diskussionen über Luftreinhaltung, Lärmminderung oder Parkraumbewirtschaftung. Hinzu kämen leere öffentliche Kassen, so dass die Kommunen der Pflege und Unterhaltung des öffentlichen Raumes nicht mehr nachkommen.

„Wenn nicht gegengesteuert wird, können diese Entwicklungen über kurz oder lang zu einer Abwärtsspirale in unseren Innenstädten führen“, sagt Rainer Höppner, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Einzelhandelsausschusses. „Da Händler, Politik, Verwaltung und Immobilienbesitzer die Zukunft nur gemeinsam erfolgreich gestalten können, ist es wichtig, eine Strategie zu verfolgen. Dabei sollen die erarbeiteten Positionen helfen.“

So muss der Handel nicht nur lernen, mehrere Kommunikations- und Vertriebskanäle zu nutzen, sondern auch ein umfassendes Einkaufs- und Markenverständnis zu entwickeln. „Dabei sind die Händler auf die Unterstützung der Warenhersteller und auf die Förderung von Modellprojekten durch die öffentliche Hand angewiesen“, sagt Höppner. Außerdem müssten die Ausbildungsberufe im Einzelhandel eine Digitalkompetenz als zentralen Bestandteil bieten.

„Der Strukturwandel wird vor allem in Form von Leerstand sichtbar. Deshalb darf die Aufgabe von Geschäftslagen kein Tabu sein“, sagt Höppner. Wichtig sei ein sauberes, sicheres und atmosphärisch ansprechendes Einkaufsklima. „Das Profil der Städte zu schärfen, ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Händlern, Eigentümern, Politik und Stadt.“ Insofern fordert die IHK die Städte auch auf, mit privaten Initiativen wie Immobilien- und Standortgemeinschaften partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. „Ohne ehrenamtliches Engagement und ohne private Initiativen würde das Gemeinschaftsleben vor Ort erheblich an Qualität und Vielfalt verlieren.“

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Aber auch in Sachen Stadtmarketing sind die Kommunen gefragt. Neben einem personell und finanziell ausreichend ausgestatteten Stadt- und Citymarketing empfiehlt die IHK, das Leerstandsmanagement gemeinsam mit den örtlichen Immobilienmaklern zu professionalisieren. Wünschenswert sei dafür eine finanzielle Förderung durch das Land. Zusätzlich sollten Immobilienbesitzer in die Pflicht genommen werden, leerstehende Immobilien für eine Nutzung attraktiv zu gestalten. Zur Stadtentwicklung gehört auch das Thema Verkehr. Die Innenstädte müssen mit dem Auto, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und für den übrigen Individualverkehr erreichbar sein. „Fahrradfreundlich und barrierefrei sind wichtige Attribute für die Stadt- und Verkehrsplanung“, betont Höppner. Genügend Parkplätze, vor allem auch für Fahrräder, müssen zur Verfügung stehen. Zudem muss das Thema „E-Mobilität“ bedacht werden. „Fest steht, dass Umweltzonen, Lärmschutzvorgaben und Parkgebühren die Kunden nicht von den Innenstädten fernhalten dürfen. Außerdem müssen die ÖPNV-Verbindungen konsequent auf die Innenstädte ausgerichtet werden“, sagt der Vizepräsident.

(StadtSpiegel)