Riesige Leinwand voller Farbtupfer FAKTEN

Riesige Leinwand voller Farbtupfer FAKTEN

„Kunst kann viel. Kunst darf viel. Eigentlich fast alles – nur nicht langweilen.“ Bürgermeister Josef Heyes verspricht allen Besuchern in seinem Vorwort zum Programmheft von „Kunst im Kern“, dass die Langeweile am kommenden Samstag keine Chance haben wird.

Über 80 Aktionen an 40 Orten werden den Ortskern von Alt-Willich in eine Art riesige Leinwand mit ganz vielen bunten Farbtupfern verwandeln.

„Wir wollen mehr Leben in die Stadt bringen“, betont Citymanagerin Christel Holter, die gemeinsam mit Ursula Preuß von der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich die Aktion „Kunst im Kern“ organisiert. Der Kunstbegriff ist weit gefasst und umfasst neben visueller Kunst auch die Bereiche Musik, Literatur und Kulinarisches, versinnbildlicht durch die vier verschiedenfarbigen „Blätter“ im Logo der Aktion. Gleichzeitig soll die Aktion dazu dienen, die kreativen Menschen aus allen vier Stadtteilen untereinander zu vernetzen.

Ganz bewusst findet „Kunst im Kern“ an einem Samstag statt – von 11 bis 21 Uhr. Normalerweise wird es mit Geschäftsschluss in Alt-Willich gegen 14 Uhr ruhig. Bei „Kunst im Kern“ geht’s dann erst richtig los: mit Ausstellungen, Musikdarbietungen, Lesungen und kulinarischen Angeboten. Bei den Akteuren handelt sich entweder um Willicher oder um Kreative, die einen lokalen Bezug zu Willich haben.

Kunst zum Mitmachen

Aber nicht nur die Kreativen sind bei „Kunst im Kern“ gefordert. Auch die Besucher sollen sich beteiligen. Beispielsweise bei der Mitmachaktion „Spuren hinterlassen“ von Beate Krempe, Jutta van Amern, Klaus Haselhoff und Jochen Contzen vor dem Katharinen Hospital.

Neben den temporären Galerien in unterschiedlichen Räumlichkeiten (leerstehende Ladenlokale, Einzelhandelsgeschäfte, Gaststätten, Galerien und Privaträume) wird es auch Street-Art geben: fantasievolle Kunstobjekte im öffentlichen Raum. Beispielsweise von dem Produktdesigner Philipp Schütz, der einige Poller im Ortskern mit wenigen Hilfsmitteln in Tische oder Sitzgelegenheiten umfunktionieren wird. Auch eine Form von Street Art, wie die zum Basketball umgewandelte Parkplatzleuchte an der Burgstraße, die Jörg Schulze-Roloff geschaffen hat, oder die Papageien-Fenster in der ehemaligen Brauerei an der Osterather Straße, die Brigitta Jenner gestaltet hat. Richtig lustig sind die drei kleinen Guckfenster (eine Art Mini-Puppenstuben), die an der Bahnstraße in einen vor sich hin bröckelnden Mauerpfeiler eingelassen worden sind (Gemeinschaftsaktion von Jörg Schulze-Roloff und Conny Türk).

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Neben den Künstlern aus Alt-Willich, die in ihre Ateliers einladen, nehmen auch die Neersener Künstlergilde und der Willicher Künstlerverein (Ausstellung im Gründerzentrum im Stahlwerk Becker) sowie Künstler aus den anderen Stadtteilen teil. Visuelle Kunst werden auch die Tanzakademie Willich mit einer Performance und die Mitglieder der „Jungen Schlossbühne“ mit Improvisationstheater zeigen.

Kunst für die Ohren

Musikalische Darbietungen bringen Chöre, Sänger und Bands zu Gehör. Black Brother Jochen Contzen singt auf dem Markt Blueslieder, die Chöre Frauenpower und Tonköpfe treten ebenfalls auf dem Markt auf und Hans Blassen lädt zur Open Jam Session in die Kunstschmiede an der Martin-Rieffert-Straße ein. Weiter zu hören das Duo Schulz & Schulz, die junge Band Knockback Forward, der Männerchor Orpheus, die Soulville Jazz Singers, Geesche Bauer, Armin Küpper und Elena Filippaki-Knobbe, Merlin Blank und Maria Biesemann, Samba X Bateria Niederrhein, der Songpoet Jörg Kemp oder die Band „gently tuned“.

Aber die Ohren bekommen noch mehr geboten. Mit Vera Nentwich („Tote Models nerven nur“), Stadtarchivar Udo Holzenthal (Willicher Geschichte), Lee Sonntag, Jana Willemsen und Vegard Beyer (alle Poetry-Slam), André Schulz („Das pralle Leben“ – ein Reisebericht), Daniela Frenken („Blut ist nicht dicker als Wasser“), Ann Spophie Müller (Die wilden Wespen“), Steffanie Koch („Trulla – Mord ist immer eine Lösung), Mia Winter (Janusmond) sowie Shanti Lunau (Fantasy) lesen den ganzen Samstag über Autoren aus ihren jüngsten Werken.

Bei soviel geistiger Nahrung, sollte man das leibliche Wohl nicht vergessen: Auf dem Markt werden in Ergänzung zu den Willicher Gastronomiebetrieben Gabriela Böckermann von „in vino veritas und Hans-Peter Lepsy von „Lepsy’s – Das Fischrestaurant“ die Besucher in einem Gastronomiezelt verwöhnen, während der Anrather Komponist und Pianist

Hans Doetsch dazu Klavier spielt.

(StadtSpiegel)