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Pflege im Katastrophenfall

Pflege im Katastrophenfall

Die Gesellschaft altert. Immer mehr pflegebedürftige Menschen werden zu Hause von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten versorgt. In Katastrophensituationen, wie einem längeren Stromausfall, kann das zu großen Problemen führen.

In Willich – als Modellstadt – wird jetzt im Projekt KOPHIS untersucht, wie Hilfs- und Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen auf solche Ausnahmesituationen vorbereitet werden können.

 Auch in Notsituationen sollte die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen gesichert sein. Foto: Mark Ocskay/Fotolia
Auch in Notsituationen sollte die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen gesichert sein. Foto: Mark Ocskay/Fotolia

Verantwortliche und Experten für Bevölkerungsschutz und Soziales der Kreisverwaltung Viersen, der Stadtverwaltung Willich und des Deutschen Roten Kreuzes kamen jetzt im Forum des Kreishauses zusammen, um über die Durchführung des Forschungsprojektes KOPHIS (Kontexte von Pflege- und Hilfsbedürftigen stärken) zu beraten.

„Mit diesem Projekt sollen zu Hause betreute Pflege- und Hilfebedürftige und ihre Angehörigen besser befähigt werden, sich im Fall einer drohenden Gefahrenlage selbst zu helfen oder Hilfe zu holen“, erklärt Projektkoordinatorin Dr. Heidi Oschmiansky vom DRK-Generalsekretariat.

In der Modellstadt Willich sollen die Betroffenen dabei mithelfen, im Projekt KOPHIS passende und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln. „Der Blick auf das Lebensumfeld oder Quartier, in dem die Pflege- und Hilfsbedürftigen wohnen, sowie deren aktive Einbindung in das Projekt passt gut zu unserem Konzept ,Miteinander Leben und Altern’“, ist die Beigeordnete für Freizeit, Familie und Sicherheit der Stadt Willich, Brigitte Schwerdtfeger, überzeugt.

„Die Verzahnung der Bereiche Bevölkerungsschutz und Wohlfahrtsarbeit, von Behörden, Pflegeinstitutionen und Betroffenen mit weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft, gefällt mir an diesem Projekt besonders gut. Schließlich arbeiten im Roten Kreuz Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Katastrophenschutz und dem Sozialbereich schon häufig und sehr gut zusammen. Zum Beispiel in unserer Begegnungsstätte in Willich-Anrath oder im letzten Jahr bei der Flüchtlingsnothilfe“, erläutert Detlef Blank, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Viersen. Das Modellprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und läuft bis zum Jahr 2019.

(StadtSpiegel)