Pflaster liegt auf Schienen
Willich Die ersten Quadratmeter des neuen Pflaster für den Willicher Markt sind bereits an der Einmündung zur Bahnstraße verlegt worden. Gut erkennbar ist sowohl die helle Farbe der Granitsteine sowie die Tatsache, dass ein Muster aus drei verschiedenen Steinformaten verlegt wird.
Das Wichtigste ist aber die neuartige, international patentierte Verlegetechnik, welche genutzt wird. Die Pflastersteine werden nämlich nicht in einer Mörtelschicht (vollgebundene Verlegung) aneinander gereiht, sondern mit entsprechenden Aussparungen an den Steinen auf Schienen gelegt (ungebundene Verlegung).
Das soll zu mehr Stabilität des Pflasters führen – vor allem gegenüber horizontal einwirkenden Kräften beim Befahren durch Pkw und Lkw.
Denn auch wenn der neugestaltete Willicher Markt zur Fußgängerzone wird, müssen die Steine auch Belastungen durch Fahrzeuge standhalten. Anlieferer für die Geschäfte, Marktbeschicker, Feuerwehr und auch der Bürgerbus werden auch zukünftig über den Markt fahren.
Die bislang übliche teure, gebundene Bauweise konnte – selbst in Verbindung mit komplizierten Fugenausbildungen – bislang keine optimale Lösung gegen die Belastungen durch Lkw bieten. Bei der Verlegung auf Schienen soll die Fuge dagegen spannungsfrei bleiben. Zudem wirkt die Schienenstruktur wie ein Rahmen: Dadurch werden Dominoeffekte verhindert. Und noch einen Vorteil hat die neuartige Verlegetechnik. Sie ist weitestgehend unabhängig vom Wetter, selbst bei leichtem Frost kann weiter gearbeitet werden.
Für die anliegende Geschäfte interessant: Sobald die Steine verlegt sind, sind sie von Fußgängern begehbar.
Nicht auf den ersten Blick erkennbar: Die portugiesischen Steine (Crema Cathedrale Classique) sind an der Oberfläche geflammt worden. So haben sie ein leichtes natürliches Farbspiel und eine Textur, die bei Nässe ein Ausrutschen verhindert.
