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Mit Sinnen erinnern

Mit Sinnen erinnern

Der Kreis Viersen bietet ein neues museumspädagogisches Programm im Niederrheinischen Freilichtmuseum an: Unter dem Titel „Teddybär, Teddybär dreh‘ dich um! – Kindheitserinnerungen spielend entdecken“ gibt es ein Angebot für Demenzbetroffene.

Premiere ist am Sonntag, 24. April, um 15 Uhr.

„Gerade Menschen mit Demenz sind eine stetig wachsende Gruppe, für die unser Museum eine Menge bieten kann“, sagt Ingo Schabrich, Kulturdezernent des Kreises Viersen. Wie der Titel verrät, steht historisches Spielzeug im Mittelpunkt des ersten Programms speziell für Demenzbetroffene. Dafür hat das Museumsteam eigens Springseil, Aufzieh-Auto und alte Puppen zusammengestellt. Anders als in der Sammlung des Spielzeugmuseums ist beim Demenz-Angebot Anfassen ausdrücklich erlaubt. „Um in die Vergangenheit einzutauchen, werden mit alten Spielen, bekannten Liedern und früheren Naschereien alle Sinne angesprochen“, sagt Kevin Gröwig, kommissarischer Museumsleiter.

Nach einer offenen Runde in der Dorenburg besucht die Gruppe das Spielzeugmuseum. Das 120-minütige Angebot endet mit einer Vorführung der Modelleisenbahnanlage. Soweit der grobe Rahmen. „Einen festgezurrten Ablauf gibt es nicht. Wichtiger ist es uns, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen“, sagt Rabea Badeda. Die Museumspädagogin hat sich hinsichtlich spezieller Angebote für Demenzbetroffene schulen lassen und „Teddybär, Teddybär dreh‘ dich um!“ für das Freilichtmuseum konzipiert. „Wir wollen einen Impuls setzen und den Erinnerungen freien Lauf lassen“, sagt Rabea Badeda.

Das Programm ist ab April fester Bestandteil des museumspädagogischen Angebots des Niederrheinischen Freilichtmuseums. Buchungen werden ab sofort angenommen. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt zwölf Personen: je sechs Demenzbetroffene mit einer Begleitung. Anmeldung und Info unter 02158/ 91730 beim Museumsteam, Am Freilichtmuseum 1 in Grefrath.

„Wir möchten das Thema Demenz und den Umgang mit den Betroffenen offen angehen“, sagt Kulturdezernent Schabrich. Keiner solle Angst haben, dass er im Freilichtmuseum störe. Kevin Gröwig: „Die Besucher sollen mit dem Gefühl nach Hause gehen, einen schönen Ausflug ins Niederrheinische Freilichtmuseum erlebt zu haben.“

(StadtSpiegel)