Mehr Babys, noch mehr Tote

Mehr Babys, noch mehr Tote

Willich ist mit seinen knapp über 52 000 Einwohnern eine aufstrebende Stadt. Sie teilt aber ein Problem mit fast allen übrigen Städten in NRW: Die Zahl der Geburten ist deutlich niedriger als die Zahl der Verstorbenen.

In NRW wurden im vergangenen Jahr 171 984 Kinder geboren, während die Zahl der Gestorbenen 204 842 betrug. Das Geburtendefizit war mit 32 858 Menschen (16,0 ) höher als im Jahr 2016.

Mehr Babys, noch mehr Tote

In Willich ist dieses Defizit prozentual deutlich größer. 2017 wurden 375 Kinder geboren, 206 Jungen und 169 Mädchen. Verstorben sind hingegen im vergangenen Jahr 489 Menschen, 223 Männer und 257 Frauen. Das Defizit beträgt 114 (23,3 ). Ohne zuziehende Neubürger, sei es aus dem Ausland (Flüchtlinge) oder den umliegenden Großstädten, wo das Wohnen teuerer ist, wäre Willich längst eine „sterbende Stadt“.

Im Vergleich zu den anderen Kreiskommunen schneidet Willich aber nicht schlecht ab. Denn auch im Kreis Viersen lag im vergangen Jahr die Zahl 2 511 Neugeborenen deutlich unter der Zahl der 3 326 Verstorbenen. Das Defizit beträgt in diesem Fall 815 (24,5 ).

Im Vergleich dazu die Zahlen von vor zehn Jahren: Damals wurden im Kreis Viersen 2 293 Kinder geboren (218 weniger als 2017), aber auch die Zahl der Verstorbenen lag mit 2 950 deutlich niedriger (minus 657).

Dies zeigt zumindest, dass die Zahl der Geburten wieder kräftig zugenommen hat. Das trifft auch auf das gesamte Land zu. Laut der amtlichen Statistikstelle des Landes (IT.NRW) hat sich die Zahl der Lebendgeborenen gegenüber dem bisherigen historischen Tiefstand im Jahr 2011 (143 097) um 20,2 Prozent erhöht.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes lag in NRW im Jahr 2017 mit 29,7 Jahren um 0,2 Jahre höher als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu Frauen, die im Jahr 2008 ihr erstes Kind bekommen haben, waren Frauen im Jahr 2017 bei der Geburt ihres ersten Kindes nahezu ein Jahr älter. Rund zwei Prozent aller Mütter brachten Mehrlinge zur Welt. Unter den 3 284 Mehrlingsgeburten befanden sich 3 226 Zwillings- und 57 Drillingsgeburten sowie eine Mehrlingsgeburt mit vier oder mehr Kindern.

(Report Anzeigenblatt)