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Liederkranz hat sich geöffnet

Liederkranz hat sich geöffnet

Eine neue Ära hat beim MGV Liederkranz 1864 begonnen. Ausgerechnet bei der letzten Probe im Kaisersaal Schiffer haben erstmals in der über 150-jährigen Geschichte des Chors zwei Frauen mitgesungen.

Der Grund hierfür ist ganz einfach: Dem Chor fehlen die Tenor-Stimmen. Nur mit Bässen lassen sich keine Lieder singen – auch nicht die typische Literatur für Männer.

Deshalb stand der MGV Liederkranz bei seiner letzten Jahreshauptversammlung vor einer schwierigen Entscheidung: Sollte man den Chor auflösen oder ihn für Frauen öffnen? Die Entscheidung fiel für die Öffnung des Chors. „Der Liederkranz wird aber zunächst kein gemischter Chor“, betont der Vorsitzende Jürgen Stupan. Zumindest nicht bei den großen öffentlichen Konzerten. Bei diesen singt er gemeinsam mit dem Nirosta Chor Krefeld, dem Stadtwerke Krefeld Chor und dem MGV Cäcila Fischeln, alle drei sind ebenfalls Männerchöre. Bei den Proben und den internen Konzerten des Liederkranzes hingegen freuen sich die Willicher Sänger über die weibliche Verstärkung.

Auch Chorleiter Juri Dadiani ist erfreut darüber, dass der Übermacht der Bässe bei den Proben wieder Kontra geboten wird. Zu den beiden Frauen (eigentlich wollten fünf kommen), die an der epochalen Probe des Männerchors teilgenommen haben, zählte auch Irene van Mengen. „Das ist eine nette Gruppe, wir Frauen sind freundlich aufgenommen worden“, fällt ihr erstes Fazit positiv aus. „Der Dirigent sagt, wo es lang geht, die Literatur ist allerdings sehr unterschiedlich zu dem, was ich kenne“, fügt sie hinzu. Denn die Neersenerin singt noch in einem zweiten Gesangsverein – einem gemischten Chor. Frauenchor, Männerchor, gemischter Chor – Musik ist nicht nur eine Kunstform, sie ist Weltsprache. Musik verbindet Menschen nicht nur über die Geschlechter sondern auch über Grenzen hinweg. Wer also Interesse hat – ob Mann oder Frau – im Liederkranz mitzusingen, meldet sich beim Vorsitzenden Jürgen Stupan, Grunewallstraße 13 in Willich, Telefon 02154/414742 oder per E-Mail: juergen_stuppan@web.de.

(StadtSpiegel)