Kirche ist erster Sponsor

Kirche ist erster Sponsor

Das ehemalige Schleckerlokal in Alt-Willich hat sich zum Ort der Kreativität und Integration entwickelt. Neun heimische und neun Künstler, die als Flüchtlinge an den Niederrhein gekommen sind, arbeiten hier in einer Ateliergemeinschaft.

Möglich ist das nur, weil der Hausbesitzer, Dr. Marc-Thilo Sagner, die Räume kostenlos zur Verfügung stellt.

„Nachdem wir nun schon ein Jahr mietfrei hier arbeiten können, möchten wir versuchen, Dr. Sagner zumindest einen Teil der Miete zu erstatten“, sagt Beate Krempe, Organisatorin des Projekts Art together. Nebenkosten und Arbeitsmaterial finanzieren die Künstler bereits seit Januar selber. Aber um dem Hausbesitzer 1 000 Euro im Monat überweisen zu können, sind Sponsoren notwendig, die den Kunstschaffenden finanziell unter die Arme greifen.

Damit diese Sponsoren ihren Beitrag von der Steuer absetzen können, ist die Ateliergemeinschaft unter das Dach des gemeinnützigen Vereins Kultur Forum Willich geschlüpft, dessen Gründer und Vorsitzender der Neersener Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Boochs ist. Zudem erhält jeder Sponsor – als Gegengabe – ein Bild geschenkt.

Erster Sponsor der Ateliergemeinschaft ist die katholische Kirchengemeinde Willich. Pfarrer Jürgen Lenzen, der die Gemeinschaft gut kennt, weil er einen syrischen Flüchtling in seiner Wohnung aufgenommen hat, sagt dazu: „Die Idee über alle Sprach- und Kulturgrenzen hinaus gemeinsam Kunst zu schaffen, entspricht christlichen Werten. Auch die Kirchengemeinde hält das für wichtig und unterstützt dies gerne.“

Wie schon bei der Betreuung der in Willich lebenden Flüchtlingen setzt die katholische Kirche hier ganz bewusst ein Zeichen. Lenzen hofft, dass dies zahlreiche Nachahmer findet.

Die Gegengabe hat die Künstlerin Iris Sonntag geschaffen. Es handelt sich um die Abbildungen der Kirchtürme von St. Katharina, St. Hubertus und St. Johannes. Die Bilder werden eine bislang leere Wand im Sitzungsraum des Willicher Pfarrhauses schmücken.

(StadtSpiegel)