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Kaffee auf den Gabentisch

Kaffee auf den Gabentisch

Alleinerziehende Frauen, Rentner, Hartz-IV-Bezieher, kranke Menschen in prekären Situationen – die Willicher Tafel hat eine Menge treue Kunden. Hinzu kommen noch zunehmend Asylbewerber, die bis zu ihrer Anerkennung dauerhaft in Willich wohnen.

Dieser Zustrom Hilfesuchender aus Kriegsgebieten, denen oft das Nötigste fehlt, stellt auch die Willicher Tafel vor neue Herausforderungen.

Vor diesem Hintergrund hat die Lebensmittelhilfe beschlossen, die traditionelle Weihnachtsaktion anders zu organisieren. Es werden keine schön verpackten Weihnachtspäckchen mehr gesammelt, die früher auch Spielwaren oder Dekorationsartikel enthielten, sondern ausschließlich haltbare Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen (z. B. alle Arten von Konserven, Zucker und Mehl, Backzutaten, Nudeln, Reis, Kaffee, Marmeladen, aber auch Pralinen oder Weihnachtsgebäck). Die Spenden werden von Tafelmitarbeitern gerecht portioniert, in rote und grüne Weihnachtstaschen verpackt und ab dem 14. Dezember – als zusätzliche Gabe – in den vier Ausgabestellen in Willich, Schiefbahn, Neersen und Anrath an die Tafelkunden verschenkt.

Haltbare Lebensmittel – vor allem Kaffee – sind im Tafel-Alltag die Ausnahme und daher besonders begehrt. Regelmäßig gibt es dagegen von rund 40 treuen Lieferanten frische Lebensmittel wie Backwaren, Obst oder Gemüse. Diese werden von 85 ehrenamtlichen Helfern an vier Ausgabestellen in der Stadt an wöchentlich etwa 900 Personen (knapp 40 Prozent Kinder) verteilt. Dafür muss die Tafel aber auch Fixkosten von rund 25 000 Euro jährlich aufbringen. Da die Geldspenden rückläufig sind, wird ab dem 1. Januar eine Anerkennungsgebühr von 1 Euro pro Kunde und Ausgabe erhoben, um die laufenden Kosten decken zu können.

(StadtSpiegel)