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Beeindruckende Reise um die Welt

Beeindruckende Reise um die Welt

Die ersten Theaterminuten der diesjährigen Freilichtspiele hatten es in sich! Passepartout lernt aufgrund seiner Kampfkünste seinen zukünftigen Herrn Phileas Fogg kennen, ein Gentleman-Räuber erleichtert die Bank von England um 20.000 Pfund und zwei Bobbys, die ihn fangen wollen, machen nicht nur Höllenlärm mit ihren Pfeifen, sondern lassen endgültig alles aus den Fugen geraten.

Bei schönstem Wetter konnten die kleinen und großen Zuschauer am Sonntagmorgen eine tolle Premiere des Familienstück „In 80 Tagen um die Welt“ (nach dem Roman von Jules Vernes) in der Regie von R.A Güther erleben.

Das Stück lebt von guten Schauspielern, allen voran Thomas Kornmann, der sich als Passepartout schnell in die Herzen vor allem der jungen Zuschauer spielt. Aber auch Gideon Rapp (als steifer Phileas Fogg) und Jan-Christof Kick (trotteliger Detektiv Fix) stehen ihm nicht nach. Als indische Prinzessin spielt Isabell Dachsteiner nicht nur den weiblichen Gegenpart, sondern auch voll ihren Charme aus.

Selbst die Schauspieler, die in dem Stück von Rolle zu Rolle wechseln müssen – wie beispielsweise Holger Stolz und Lena Stamm – oder sogar zwischendurch beim Umbau des Bühnenbildes helfen müssen, sind voll bei der Sache und tragen dazu bei, dass es keine Sekunde Leerlauf gibt und die 70 Minuten, welche die 80-tägige Reise um die Welt in Echtzeit dauert, wie im Fluge vergehen.

Zwar stand Silke von Pattay nicht mit auf der Bühne, aber Bühnenbild und Kostüme spielen in dem Stück ebenfalls eine große Rolle. Die Ausstatterin zeigt einmal mehr wie man mit wenigen Mitteln und herrlichen Kostümen ganze Geschichten erzählen kann. Das gilt nicht nur für die Brücke, die auf der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle spielt, sonder auch für die perfekte Einbeziehung der Schlosskulisse. Und was das Auge nicht sehen kann, wird durch akustische Signale vermittelt.

„In 80 Tagen um die Welt“ ist ein echtes Theaterereignis, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Mit lang anhaltendem Applaus (und Füßetrampeln) belohnten die Zuschauer Ensemble, Regisseur und Ausstatterin für die sehenswerte Leistung.

(StadtSpiegel)